Klimawende


Ich glaube an den Klimawandel.

Die Aussagen der meisten Wissenschaftler weisen darauf hin. Meine Lebenserfahrung auch. In unserer Gegend gab es in meiner Kindheit noch viele Schilifte. Daran ist nicht mehr zu denken. Dass die Gletscher massiv zurückgegangen sind, kenne ich aus eigener Anschauung.

Bereits Anfang der 80er-Jahre wies uns Dr. Erhard Klötzl, mein Chemie-Professor, eindrücklich auf das Phänomen des Treibhauseffektes hin.  Bereits 1941 gab es die ersten Warnungen. Nichts Neues also. Aber die Welt hat nicht reagiert, wir haben es vergurkt.

Auch wenn sich alle, die es sich leisten können, sofort alle erdenklichen Maßnahmen für die Klimawende ergreifen, werden sich die Folgen der Erderwärmung für lange Zeit nicht mehr stoppen lassen. Das Klima-System ist träge, es wird erst im Laufe von Jahrzehnten auf unsere Bemühungen reagieren. Dazu kommt, dass große Teile der rasch wachsenden Weltbevölkerung ihren Beitrag weder leisten können noch wollen.

Auch in den reichsten Ländern (z. B. Österreich) ist die Bereitschaft, Einschränkungen in Kauf zu nehmen, sehr gering. Wenn wegen kurzfristig 10 % Inflation schon Bilder von hungernden Kindern beschworen werden, glaube ich nicht, dass es möglich sein wird, die vermutlich notwendigen 40 % Einschränkungen bei Wohnen, Mobilität, Nahrung, Konsum zu realisieren.

Also werden wir vorerst mit dem Klimawandel leben müssen. Starkwetterereignisse werden zu einer massiveren Bauweise vor allem bei den Dächern führen. Manche Gebiete werden wegen zunehmender Hochwässer und wegen des ansteigenden Meeresspiegels unbewohnbar werden. Enkel werden also einige Kilometer weg vom Wohnort der Großeltern Häuser bauen oder Wohnungen mieten müssen. Von heute auf morgen geschieht das nicht. Meine Kinder leben unabhängig vom Klimawandel hunderte Kilometer weg von ihrem Geburtsort. Meine Frau dreißig Kilometer. Ist das eine Katastrophe? Nein.

In erster Linie müssen wir uns auf den Klimawandel vorbereiten. Wir müssen Maßnahmen gegen die erwartbaren negativen Auswirkungen ergreifen. Bauordnungen müssen weitblickend verändert werden, das Wassermanagement (Entlastungsgerinne, Stauseen für Wassermangelzeiten, Hochwasserschutz und Energiespeicherung) muss angepasst werden, die Infrastruktur muss den zu erwarteten Stürmen Stand halten. Es könnte auch Gebiete auf der Erde geben, die durch den Klimawandel profitieren (Norden? Sahara? Atatkama? Höhenlagen?). Das gilt es in die Überlegungen mit einzubeziehen.

In zweiter Linie müssen wir mit aller Kraft dem Klimawandel entgegenwirken – für Kinder und Enkel!

  • Ausbau der Elektrizitäts-Infrastruktur
  • PV auf jeder geeigneten Fläche – vertikal auch auf der grünen Wiese
  • Windkraftanlagen an jedem geeigneten Standort
  • Pimärenergie sukzessive Richtung Strom verlagern (Wasserstoff…),
    – vorerst zumindest weg von Kohle und Öl Richtung regionalem Erdgas, dann…
  • Pumpspeicher dezentral, wo immer es geht
  • Vergasung/Verstromung aller geeigneten Abfälle
  • Änderung des Mobilitäts-, Wohn-, und Konsumverhaltens (Bildung – Politik)
  • CO2 aus der Atmosphäre entfernen

Das Gelingen dieser Strategie hängt vor allem von einer funktionierenden Wirtschaft ab, die Maßnahmen müssen finanziert werden. Man sieht jetzt schon, dass weniger wohlhabende Regionen kaum für Klimawende-Maßnahmen zu gewinnen sind.

 

SCHLUSS MIT DER HEUCHELEI

und Ankleben bringt gar nichts!

DIE KLIMAWENDE MUSS BIS 2050 REALISIERT WERDEN!

ABER

Wir werden noch sehr viel Erdöl, Erdgas und Kohle brauchen, bis wir die Klimaziele erreichen und auch, damit wir die notwendigen Anlagen (PV, Windkraft, Wasserkraft …) errichten und finanzieren können.

Die dafür notwendige Energie kaufen wir derzeit bei Kriegsverbrechern, Folterern oder wir nehmen schwere Umweltschäden in anderen Ländern in Kauf.

 

DAHER

Der weitere Ausbau der Wasserkraft (mit Fischaufstiegen, genügend Restwasser…) darf auch bei uns kein Tabuthema sein!

Warum sollen wir mit dem Abbau von Lithium nur die Menschen in Südamerika belasten? Die Mine Wolfsberg in Kärnten und ein Vorkommen in Portugal würden für ganz Europa für lange Zeit reichen!

Anstatt Fracking-Gas aus den USA … zu kaufen, sollten wir unsere eigenen Vorräte heben! Fracking-Gas (Waldviertel) und Kohle (Innviertel) gibt’s genug in Österreich. In Molln (Oberösterreich) schlummert wahrscheinlich Erdgas für viele Jahre in bester Qualität. Bei diesem Vorkommen ist Fracking nicht notwendig. 

Die notwendige Anzahl an Windkraftanlagen muss errichtet werden – in jeder Gemeinde. Pro 500 – 1000 Einwohnern muss man auch bei allen denkbaren Einsparungen und Alternativen mit einer  Windkraftanlage rechnen.  Die geeigneten Standorte sind zu widmen.

Auch auf der grünen Wiese müssen PV-Anlagen errichtet werden. Schlau gemacht, könnte das die Biodiversität sogar fördern. Kugelfang sind sie leider nicht 😉

Vertikale Solarmodule

Auf der grünen Wiese

Beispiele

Speicherseen errichten, wo immer es technisch möglich ist. Den Pflanzen und Tieren ist es wurscht, ob es sich um Natur aus erster oder zweiter Hand handelt.

– bis die Energiewende endlich gelungen ist.

BITTE RECHNEN – NICHT TRÄUMEN!

Holz – Biogas – Holzgas

Biomasse ließe sich in Österreich noch um ca. 15 Prozent steigern. Das macht bei der Gesamtenergie allerdings nur höchstens 2 Prozent aus. Trotzdem – es ist auch ein Beitrag.

Holzverbrennung ist bilanziell fast klimaneutral – über längere Perioden gesehen. Das Nachwachsen braucht seine Zeit. In Österreich wächst jedenfalls deutlich mehr Holz nach als verbrannt wird. CO2 aus Erdgas und Erdöl ist ein irreversibler CO2-Input.

Idealerweise werden nur die Holzabfälle verbrannt (Pellets, Hackschnitzel) und der Großteil in die Bau- und Möbelproduktion verwendet. Dabei wird CO2 gebunkert – über viele Jahre.

Für Pellets wird ohnehin überwiegend Sägeabfall verwendet und für Hackschnitzel meist Sträucher und Astholz. Diese Biomasse ist auf den frei gewordenen Flächen in zwei bis drei Jahren schon wieder nachgewachsen.

Ein weiterer Ansatz wäre, Holz und alle anderen biogenen Stoffe nicht zu verbrennen oder kompostieren, sondern pyrolytisch/thermolytisch zu vergasen (CO, H2…).
Das Gas wird als Prozessenergie und zur Stromerzeugung verwendet bzw. in das Gasnetz eingespeist. Die Infrastrukur ist vorhanden.
Die verbliebene Pflanzenkohle kann auch als Dünger verwendet werden (vgl. Terra Preta), der viele Stoffe binden kann, die auch klimaschädlich oder für das Grundwasser problematisch sind. Für die Wurzeln der Pflanzen sind diese Stoffe jedoch gut verfügbar.
Die bereits gut funktionierenden Pilotanlagen sollten längst auf breiter Basis Nachahmung finden.

Beispiele:
https://www.youtube.com/watch?v=veBEOkQDX8M
https://www.youtube.com/watch?v=3Y7oHB_I9_E
https://www.youtube.com/watch?v=3K1zWAYDvMA

Broschüre des Dekanats Steyrtal 

zum Download

Text der Broschüre vereinfacht:

KLIMAKRISE – DU BIST GEFRAGT!

Die Klimakrise ist Tatsache. Klimakatastrophen sind bereits erlebbar und werden sich vervielfachen. Weltweit passiert jedoch bisher zu wenig, um die Situation in den Griff zu bekommen. Allerdings benötigen wir als Übergangslösung fossile Energieträger, damit die notwendige Anzahl von Windkraftanlagen und PV-Anlagen errichtet werden kann. Global gesehen müssen wir alle zusammen eine massive Wende einleiten, wenn wir die notwendigen Ziele für 2030 bzw. 2050 (maximale Erderwärmung von 2 Grad) erreichen und Naturkatastrophen entgegenwirken wollen. D.h. bis 2030 • müssen wir den CO2-Ausstoß weltweit um 50 % reduzieren.
Bis 2050 • müssen wir völlig CO2-neutral wirtschaften.
Damit wir den CO2-Ausstoß auf nahezu null reduzieren, müssen wir den Anteil an fossilen Brennstoffen (Erdöl, Erdgas, Kohle) durch Alternativenergie ersetzen. 

 

 

Wir gehen davon aus, dass die derzeit von den meisten publizierten Wissenschaftern vertretenen Annahmen stimmen. 

Wir sollten uns auch mit den Argumenten der Skeptiker auseinandersetzen:  

Uhlig – Der natürliche Klimawandel 
Lomborg – Klimapanik 
Vahrenholt – Die Große Energiekrise und wie wir sie bewältigen können 

Vielleicht stimmen manche Aussagen und wir haben wir doch länger Zeit und mehr Möglichkeiten, damit wir nicht das Kind mit dem Bad ausschütten. Die Verteufelung der seriösen Klima-Skeptikern ist keine Lösung. Argumente zählen und absolute Ehrlichkeit von allen Seiten ist gefragt.

Es ist unabhängig von der Klimaentwicklung auch im nationalen und europäischen Interesse energieautark zu werden! 

Die Grafiken auf den folgenden Seiten zeigen uns, wie dramatisch die Situation ist.

Rund 80 % der Gesamtenergie wird weltweit bisher mit Erdöl, Erdgas und Kohle bereitgestellt.
Dieser Anteil (hier schwarz) muss mit erneuerbarer Energie (hier orange) ersetzt bzw. eingespart werden.

Dieses Problem angesichts der rasch steigenden Weltbevölkerung allein durch Einsparung und Effizienzsteigerung zu lösen, scheint unmöglich.

ENERGIEGEWINNUNG EU BISHER IN DER EU

Rund 70 % der Gesamtenergie werden EU-weit bisher mit Erdöl, Erdgas und Kohle gewonnen. D.h. es werden nur ca. 30 % CO2-frei bereitgestellt, wobei hier die Atomkraft mitgezählt wurde.

D.h. EU-weit muss der schwarze Bereich durch erneuerbare Energie ersetzt bzw. eingespart werden.

Viele Staaten setzen auf Kernenergie, jetzt auch mit dem Argument der CO2-Vermeidung. Für uns ist das keine Lösung – zu
gefährlich – zu teuer – Endlagerproblem! Daher muss auch die Kernenergie ersetzt werden.

ENERGIEGEWINNUNG ÖSTERREICH BISHER
Österreich steht in der Energiegewinnung im weltweiten Vergleich oder mit der EU etwas besser da. Mit 67,5 % Erdöl, Erdgas, Kohle und ohne Atomstrom hat Österreich eine bessere Ausgangsposition. Die Wasserkraft ist aber weitgehend ausgebaut. Beim Holz ist noch eine Steigerung um 15 % (entspricht nur 2 % in dieser Grafik) möglich.
Also müssen wir rund 67,5 % (schwarze Fläche) unseres Energiebedarfs bis 2050 vorrangig aus Wind und Photovoltaik decken
bzw. einsparen. Das heißt – auf jedem geeigneten Hügel ein Windkraftwerk und auf jeder brauchbaren Fläche eine Photovoltaikanlage. Das wird unser Leben, unsere Landschaft, unsere Natur aber massiv verändern.

WIR SIND ÜBERZEUGT, DASS JEDER VON UNS ETWAS GEGEN DIE KLIMAKRISE UNTERNEHMEN KANN.

In Österreich müssen wir bis 2050 die ca. 67 % der derzeit noch fossil (Erdöl, Erdgas, Kohle) bereitgestellten Energie nachhaltig ersetzen oder einsparen. (siehe Seite 7) Es braucht das Handeln jeder Bürgerin und jedes Bürgers gemeinsam mit der Politik.
Das, was wir als Einzelne beitragen können, müssen wir auch tun. Nur dadurch werden wir mit unseren Forderungen glaubwürdig.
Auch die Vorbildfunktion ist nicht zu unterschätzen und kann viele zu einer Änderung des Lebensstils ermutigen. Es reicht aber nicht, wenn nur einige einsichtige Menschen ihr Verhalten ändern! Die Gesellschaft als Ganzes muss sich engagieren. Vor dieser Aufgabe stehen wir.
Wenn weite Kreise der Bevölkerung ihre Bereitschaft zum Klimaschutz zeigen, wird auch die Politik das wahrnehmen und Schritt für Schritt die erforderlichen Maßnahmen für ganz Österreich, die gesamte EU und die Welt umsetzen.
Wenn wir einen wirksamen Beitrag leisten wollen, müssen wir bei den Hauptverursachern der Treibhausgase (Verkehr, Konsum, Nahrung, Bauen – Heizen – Wohnen) anfangen, bei denen die größte Einsparung möglich ist!

AM BEISPIEL STEINBACH AN DER STEYR – KLIMANEUTRAL BIS 2050?

ZIEL 1 – SOFORT:
HAUSHALTS-STROMVERBRAUCH in Steinbach a. d. Steyr mit Photovoltaik erzeugen

Eine Person verbraucht durchschnittlich 1.000 kWh pro Jahr für
den Haushaltsstrom (ohne Firmen).

Bei ca. 2000 Einwohnern in Steinbach a. d. Steyr heißt das:
2.000.000 kWh pro Jahr müssen nachhaltig erzeugt werden.
PV-Anlagen mit einer Leistung von 10 kWp auf ca. 200 Gebäuden erzeugen im Jahr ca. 2.000.000 kWh.
Solche PV-Anlagen (10 kWp) bestehen aus 30 Paneelen, die jährlich ca. 10.000 kWh produzieren und eine Dachfläche von ca. 50 m2 benötigen.
Dieses erste Ziel wäre ganz leicht zu schaffen.

Damit schaffen wir den Haushaltsstrom nur bilanziell.
Bilanziell heißt, über’s Jahr gerechnet. In Wirklichkeit heißt es, dass wir in manchen Monaten, Wochen, Tagen oder Stunden trotzdem ganz
viel Atom- und Kohlestrom verbrauchen. Außer man hat ausreichend Stromspeicher!

Die örtlichen Wasserkraftwerke müssen wir überregional betrachten. Die können wir nicht unserem Ort zurechnen, weil sie zufällig bei uns stehen.

ZIEL 2 – 2030:
GESAMTEN STROMVERBRAUCH in Österreich nachhaltig
erzeugen – Steinbach a. d. Steyr setzt das anteilig um: 

Pro Kopf werden aber ca. 8.000 kWh pro Jahr in Österreich verbraucht.
Warum so viel? Weil ja z.B. auch Aluminium produziert wird, weil
Züge fahren, weil die Straßen beleuchtet werden, weil die Krankenhäuser auch Strom benötigen, …

Für Steinbach bedeutet das:
8.000 kWh pro Person pro Jahr x 2.000 Personen =
16.000.000 kWh pro Jahr

Da in Österreich derzeit schon 60 % des Stromes nachhaltig erzeugt werden (Wasser, Wind, Biomasse, …) hat Steinbach einen Anteil von 6.400.000 kWh nachhaltig zu erzeugen.
Unseren Anteil in Steinbach könnten wir abdecken, wenn durchschnittlich auf 640 Gebäuden (von 850 vorhandenen) je eine PV-Anlage mit einer Leistung von 10 kWp (ca. 50 m2) installiert wird.

ZIEL 3 – 2050:

GESAMTENERGIE IN ÖSTERREICH bis 2050 nachhaltig
erzeugen – Steinbach a. d. Steyr setzt das anteilig um: 


Eine Person verbraucht pro Jahr im Durchschnitt 30.000 kWh
Gesamtenergie (Strom, Treibstoff, Heizung, Konsum, …).
Bei ca. 2.000 Einwohnern in Steinbach a. d. Steyr macht das mindestens 60.000.000 kWh pro Jahr, die nachhaltig erzeugt werden
müssen. Da ca. 30 Prozent des österreichischen Gesamtenergiebedarfs jetzt schon nachhaltig (Wasserkraft, PV, Wind, Holz …)
zur Verfügung gestellt werden, bleiben also für Steinbach
mindestens 42.000.000 kWh pro Jahr.
Nach Umsetzung von Ziel 1 und 2 (6.400.000 kWh bereits nachhaltig) verbleiben davon noch 35.600.000 kWh, die pro Jahr noch zu erzeugen sind.
Da nun die Energieerzeugung durch Photovoltaik (auf Dächern)
weitgehend ausgeschöpft ist, benötigen wir weitere Stromquellen
vor Ort. Was könnte das sein?
Windkraftanlagen?
Eine Windkraftanlage produziert bis zu 6.000.000 kWh pro Jahr.
Da bräuchte man ca. 6 Windräder für einen Ort wie Steinbach!
Wenn wir rein auf Photovoltaikanlagen setzen würden, dann
bräuchten wir statt der 6 Windräder PV-Anlagen mit einer Fläche
von ca. 18 ha. (6 Windräder = ca.  36.000.000 kWh/Jahr; PV-Anlage mit 50 m2    erzeugt ca. 10.000 kWh/Jahr;
umgerechnet ergibt das eine Fläche von 180.000 m2  = 18 ha)

  • ES WIRD ALSO BIS 2050 EINE KOMBINATION WERDEN MÜSSEN:
    Andere Technologien sind noch nicht in Sicht.
  • PV auf alle Dächer, auf Parkplätze, auf Zäune und Böschungen und auch ganz viele auf die grüne Wiese – aber so, dass sie die Nutzung nicht stören. 
  •  und notwendige Windräder in Steinbach a.d. Steyr 
  • Bau von Biogasanlagen (vorhandene Gasnetze könnten in vielen Orten genutzt werden) 
  •  und Energie-SPAREN (Strom, Treibstoff, Konsum, Heizung)
  • Was es noch braucht:
    Beschleunigten Netzausbau!
    Lithium-Akkus sind für die notwendige Speichermenge keine Lösung und Wasserstoffspeicher wegen der hohen Energieverluste auch noch nicht. Daher brauchen wir unbedingt regionale Pumpspeicher, denn manchmal gibt es Dunkelflaute!
    Die Wasserkraftwerke müssen wir überregional betrachten. Die können wir nicht unserem Dorf zurechnen, weil sie zufällig bei uns stehen, außerdem sind sie schon berücksichtigt.
    Die großen Windparks dürfen wir auch nicht in unsere Rechnung einbeziehen. Diese brauchen wir für die Versorgung der Städte, die zu wenig Platz für Windkraftwerke haben. Auch die Dächer können dort wegen der hohen Bevölkerungsdichte nur einen kleinen Beitrag zur Stromproduktion durch PV beitragen. Viel eher müssen wir für die Versorgung der Städte noch je ein Windrad dazu aufstellen. Wir bekommen auch etwas von der Stadt: Kleidergeschäfte, Bau- und
    Möbelhäuser, Theater, Kinos, behördliche Einrichtungen, Parteizentralen, …

Wo man ansetzen muss: 

VERKEHR
KONSUM
ERNÄHRUNG
BAUEN – HEIZEN – WOHNEN
Viele Grafiken im Internet und in Zeitschriften stellen als Hauptverursacher für CO2-Emissionen Verkehr, Industrie, Gewerbe und Energiewirtschaft dar.
Wir betrachten diese Hauptverursacher aus dem Blickwinkel des
Verbrauchers und haben uns für die Begriffe:
Verkehr, Konsum, Ernährung, Bauen – Heizen – Wohnen
entschieden. Energiewirtschaft fällt bei uns weitgehend unter
Bauen – Heizen – Wohnen.

 

 

 

Betrachten wir nun die einzelnen Teilbereiche: 

 

 

Verkehr

  • Da wir wissen, dass der Verkehr ein Hauptverursacher unserer Klimaveränderung ist, erscheint es besonders wichtig, das eigene Mobilitätsverhalten zu betrachten.

    WENN MAN EIN AUTO KAUFEN MUSS – Einsparungsmöglichkeiten

  • Wie groß muss das Auto sein? Je kleiner, desto besser!
    Kauf das kleinste für dich mögliche Auto!
  • Stimmt die überwiegende Verwendung mit der Ausstattung
    des Autos überein, oder ist es überdimensioniert (SUV)?
    Wie günstig ist das Auto im Verbrauch?
    5 Liter Diesel pro 100 km sind heute durchaus machbar.
  • Kommt ein Elektroauto in Frage?
    Auf alle Fälle ist das E-Car durch den hohen Wirkungsgrad
    in der Klimabilanz sehr viel besser.

ELEKTROMOBILITÄT IST UNVERZICHTBAR FÜR DAS ERREICHEN EINES KLIMANEUTRALEN ÖSTERREICHS

Ein Technologiewechsel alleine wird aber nicht ausreichen: auch
die Verringerung des Pkw-Verkehrs und eine Verlagerung […] hin
zum öffentlichen Verkehr, ebenso wie beispielsweise auf das Fahrrad und das Zu-Fuß-Gehen sind wesentliche Bausteine auf dem
Weg zu Erreichung der Klimaziele, die ein Auskommen mit einer
limitierten Energiemenge voraussetzen.

Österreich verfolgt hier das Prinzip: „VERMEIDEN – VERLAGERN – VERBESSERN“!

»Gemäß den Plänen der Europäischen Kommission sollen ab dem Jahr 2035 nur mehr lokal emissionsfreie Pkw neu zugelassen werden. In Österreich soll dieses Ziel bereits fünf Jahre früher erreicht werden. Laut aktuellen Untersuchungen des Umweltbundesamtes könnten dadurch im Jahr 2030 bis zu 1,6 Millionen vollelektrische Pkw, also rund ein Drittel des derzeitigen Pkw-Bestandes auf Österreichs Straßen fahren. Unser Strombedarf würde sich dadurch lediglich um 6,6% erhöhen. Eine vollständige Elektrifizierung der gesamten österreichischen Pkw-Flotte bis 2040 würde den heutigen Strombedarf um 21% erhöhen.«

Insgesamt sind E-Autos durch ihren höheren Wirkungsgrad deutlich energieeffizienter (3x) als Autos mit Verbrennungsmotoren, wenn wir Strom nur aus erneuerbarer Energie verwenden. Tanken wir heute Strom aus einer österreichischen Steckdose sind E-Autos ca. 2x energieeffizienter als Verbrenner.
Während durch die vermehrte Nutzung von E-Autos der Strombedarf leicht ansteigt, sinkt der Ölverbrauch um das Dreifache! Wichtig ist, dass der für die E-Mobilität benötigte Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. 

»Bei Fahrzeugen mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb, oder
durch den Einsatz sogenannter e-Fuels in Verbrennungskraftmaschinen können zwar Emissionen reduziert werden, die Herstellung des dafür notwendigen „grünen“ Wasserstoffs bzw. e-Fuels aus erneuerbarem Strom und atmosphärischem CO₂ erfordern aber zwischen zwei und zehn Mal mehr erneuerbare Energie. Sie sind daher für Pkw keine energieeffiziente Alternative. (Außer man verwendet dafür eine momentan überschüssige Energie.)«

»Die Reichweite eines aktuellen E-Autos bei aufgeladenem Akku reicht je nach Fahrzeugmodell, Fahrstrecke und Fahrverhalten von ca. 200-400 km. Durchschnittlich werden in Österreich pro Tag 34 km mit dem Auto zurückgelegt und 99 % aller Autofahrten sind kürzer als 150 km. 

Kurz: mit den aktuellen Reichweiten sind Elektro-Autos schon jetzt
ein vollwertiger Ersatz für einen Benziner oder Diesel.«
PROBLEMATIK DER LITHIUM-IONEN-AKKUS 
In aktuellen E-Autos verbaute Lithium-Ionen-Akkus sind auf eine
Lebensdauer von 15 Jahren und eine Fahrleistung von mindestens
150.000 km ausgelegt. […] Ein großer Vorteil dieser Akkus ist, dass
sie wartungsfrei sind und aus vielen Einzelzellen bestehen, die auch
tauschbar sind. […]
Im Laufe der Nutzungsdauer nimmt die zur Verfügung stehende
Akku-Kapazität nur geringfügig ab, sodass die Batterie nach der
Verwendung im E-Auto sogar als Speicher für andere Zwecke verwendet werden kann. So haben viele Akkus ein „Second Life“ [„Leben danach“]. Zur Steigerung der Nachhaltigkeit sollen vor allem die Recyclingquoten am Ende ihrer Lebensdauer erhöht werden. Die EU fordert im ersten Schritt eine Rückgewinnungsquote von 50% bezogen auf das Batteriegewicht. Wenn einmal eine große Menge an Batterien recycelt werden muss, ist es für die Wirtschaft rentabel.

Die Förderung von Rohstoffen für den Bau von Elektroautos ist jedoch mit Umwelt- und Sozialproblemen verbunden – wie die Förderung vieler anderer Rohstoffe für andere Verwendungszwecke auch [Erdöltankerunfälle …].
Beitrag Elektromobiltät ist ein Auszug aus: Klima- und Energiefonds (Hrsg.): Faktencheck E-Mobilität. Antworten auf die 10 wichtigsten Fragen zur E-Mobilität. Wien 2022.
https://www.bmk.gv.at/themen/mobilitaet/alternative_verkehrskonzepte/
elektromobilitaet/zahlen/faktencheck.html

Ein konkretes Beispiel zum Nachprüfen in Steinbach an der Steyr

Elektroauto (mit Carsharing):
Renault Zoe, 47 kW
14-16 kWh/100 km
Bei 15.000 km im Jahr werden ca. 2.400 kWh verbraucht.
Photovoltaikanlage auf dem Carport: 10 kWp (50 m2)
Jahresleistung ca. 10.000 kWh, damit wird 4x mehr Strom
produziert, als das Elektroauto im Jahr verbraucht.

Kurz gefasst:

  • BRAUCHEN WIR EIN ZWEITAUTO IN DER FAMILIE?
    Ist ein Zweitauto überhaupt notwendig?
  • Gibt es Carsharing in der Nähe?
    Könnte man innerhalb der Familie, im Freundeskreis, unter
    Nachbarn ein Carsharing ins Leben rufen?
  • GIBT ES EINE ALTERNATIVE FÜR EINE AUTOFAHRT?
    FÜR LÄNGERE STRECKEN: z.B.: Ich will von Molln nach Wien.
  • Kann ich Öffis nutzen?
    Ab 3 – 4 Personen ist die Autofahrt zwar billiger –
    kann ich trotzdem mit dem Zug fahren? (Sparschiene,
    Halbpreisausweis bei ÖBB besorgen, Klimaticket …)
    Steige ich in Kirchdorf/Garsten/Rohr in den Zug?
  • Mitfahrbörse nützen (z.B. über Facebook, WhatsApp …)
  • FÜR KURZE STRECKEN:
    Kann ich die Strecke zu Fuß bewältigen
    (gut für die Gesundheit)?
  • Kann ich mit dem Rad/E-Bike/E-Mofa fahren?
  • REDUZIERE ICH FREIWILLIG MEINE GESCHWINDIGKEIT?
    80 statt 100 auf Landstraßen und 100 statt 130 auf
    Autobahnen? Das erspart 10 % Sprit und somit 10 % CO2
    und verringert die Abhängigkeit von erdölfördernden
    Ländern! 
  • IST MEIN FAHRVERHALTEN ANGEPASST?
    Kluges Fahrverhalten
    – vorausschauend fahren
    – sanft beschleunigen
    – Möglichst bald auf den höchsten Gang schalten. Der Verbrauch ist dort am niedrigsten.
    – Achte ich auf den richtigen Reifendruck?
  • Verzichte ich weitgehend auf die Klimaanlage?
    – Auch das verringert den Treibstoffverbrauch

IST FLIEGEN VERANTWORTBAR?

Der Flugverkehr trägt weltweit nur 2 bis 3 % zum CO2-Ausstoß bei.
Trotzdem könnten viele durch Verzicht auf einen Flug einen großen
persönlichen Beitrag zur CO2-Verminderung leisten.
EIN BEISPIEL: 

Strecke: Wien – Paris: ca. 2.400 km hin und retour
Flugzeug: 1 Person: 1.020 kg CO2 entspricht 340 Liter Öl
PKW: 1 Person: 516 kg CO2 entspricht 172 Liter Öl
Eisenbahn: 1 Person: 36 kg CO2 entspricht 12 Liter Öl

WELCHE FLÜGE ERLAUBE ICH MIR, WENN ICH DAS BEDENKE?
Flug hin und retour von Wien nach:
London: 3.000 km – 426 Liter Ölverbrauch pro Person
Mallorca: 4.000 km – 568 Liter Ölverbrauch pro Person
New York: 13.500 km – 1.917 Liter Ölverbrauch pro Person
Malediven: 14.500 km – 2.060 Liter Ölverbrauch pro Person

Bei berufsbedingten Flügen wird man kaum eine Wahl haben. Oder doch?
Die Corona-Krise hat uns andere Beispiele gezeigt. Manche Geschäftsreisen lassen sich durch Video-Konferenzen über das Internet ersetzen. Statt Kurzstreckenflügen sollte man die Bahn bevorzugen (WLAN, Tisch …).

CO2-VERGLEICH DER UNTERSCHIEDLICHEN VERKEHRSMITTEL

Die grauen Felder, genannt „graue Energie“ ist jene Energie, die bei
der Produktion benötigt wird (dem Betrieb „vorgelagert“).
Die unterschiedlichen Verkehrsmittel unterscheiden sich
hinsichtlich ihrer Klimawirkung stark.

WIE VIEL CO2 VERURSACHEN DIE VERSCHIEDENEN VERKEHRSMITTEL IM VERGLEICH?

Laut Umweltbundesamt ist ein Kilometer, der mit einem Diesel- oder Benzin-betriebenen Auto zurückgelegt wird, über 12-mal so klimaschädlich, wie ein Kilometer mit der Bahn.
Ein Kilometer mit dem Flugzeug ist sogar über 28-mal so emissionsintensiv.
Einbezogen werden in diese Berechnung sowohl die direkt während der Fahrt ausgestoßenen Emissionen als auch die bei der Produktion des Transportmittels entstandenen, klimaschädlichen Luftschadstoffe. Auch die unterschiedlichen Besetzungs- und Auslastungsgrade sind berücksichtigt.
Quelle: Umweltbundesamt:
Emissionsfaktoren bezogen auf Personen-/Tonnenkilometer. Wien: 2018

WENN SCHON FLIEGEN, ZUMINDEST FÜR AUSGLEICH SORGEN!

Atmosfair:
nachdenken – klimabewusst reisen
https://www.atmosfair.de/de/kompensieren/flug/
Berechnen und kompensieren Sie Ihre Emissionen!
Myclimate ist ein Schweizer Unternehmen, die zum Ausgleich Klimaschutz-Projekte anbieten. 
https://co2.myclimate.org/en/flight_calculators/new

WIE UMWELTVERTRÄGLICH SIND KREUZFAHRTEN?
Kreuzfahrten verursachen besonders viel CO2 und sehr viele weitere Schadstoffe pro Person.
Auch Kreuzfahrten verursachen besonders hohe Kohlendioxidemissionen.
Bei einer 7-tägigen Mittelmeerkreuzfahrt fallen beispielsweise pro Person ebenfalls rund 1,9 Tonnen CO2-Äquivalente an, wobei meistens noch die Flüge zur An- und Abreise hinzugerechnet werden müssen. Das entspricht rund 1.000 Liter Öl pro Person! 

https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/mobilitaet/flugreisen#hintergrund

Wenn ich die bisherigen Überlegungen beachte, …

  • dann kaufe ich beim nächsten Mal das sparsamste Auto oder ein Elektroauto.
  • dann fahre ich in Zukunft freiwillig 80/100 km/h.
  •  dann wähle ich die Bahn, wann immer es möglich ist.
  • dann gehe ich kurze Strecken zu Fuß oder nehme das Rad.
  • dann vermeide ich Flugreisen oder setze wenigstens
  • Maßnahmen zum Ausgleich.
  • dann vermeide ich in Zukunft Kreuzfahrten.
  • dann benutze ich zukünftig Mitfahrbörsen bzw. Carsharing.

KONSUM

FAUSTREGELN ZUM KONSUM
Wenn ich ein Produkt zum Beispiel um 10 Euro kaufe, soll mir bewusst sein, dass im Durchschnitt für die Herstellung und den Transport usw. ca. 1 Liter Öl verbraucht wurde. 

Bei einem Produkt, das 200 € kostet, macht das im Schnitt 20 Liter Öl aus.
Bei sehr einfachen Produkten wie Kunststoff- und Metallteilen gilt: 1 kg entspricht ungefähr einem Verbrauch von 2 l Öl.

Das ist ein Durchschnittswert für alle Produkte und zeigt vor allem, dass allein der Kauf von Produkten einen beträchtlichen Teil zur Klimabelastung beiträgt. Über die Belastung durch die einzelnen Produkte sagt dieser Wert wenig aus, lässt sich aber einfach recherchieren. 

Innerhalb einer Produktgruppe wird ein höherer Kaufpreis oft die klimafreundliche Wahl sein, besonders wenn er durch folgende Kriterien begründet ist: 

  • menschliche Arbeit oder Kreativität 
  • Einsatz von Naturprodukten 
  • bessere Verarbeitung 
  • höhere Qualität 
  • Regionalität

Überlege ich, bevor ich etwas kaufe: 

  • Brauche ich das wirklich? Kann ich es mir ausborgen?
    Teilen: Gute Möglichkeit für Dinge, die man nicht täglich
    braucht, gemeinsam zu nützen.
  • Wäre eine Reparatur anstelle eines Neukaufs möglich?
    Reparaturbonus!
  • Kann ich Tauschmärkte und Second-Hand-Shops nützen
    (Kinderspielzeug, Kleidung …)?
    Ein Blick auf „willhaben.at“ oder „www.refurbed.at“
    (refurbed – für Elektronik und Smartphones wird pro Kauf ein
    Baum gepflanzt.)
  • Kaufe ich Qualität anstatt Billigware? Woher stammt das
    Produkt? Transportwege sind bedeutend. Bestellung im
    Internet bedeutet oft mehr Verkehr, schwächt die regionalen
    Anbieter und vermindert die Steuereinnahmen.
  • Kaufe ich unnötig neue Kleidungsstücke?
    Wie lange verwende ich meine
    Kleidungsstücke?
  • Kaufe ich Naturfaser statt Synthetik bei Kleidung?
    Alpaka- und Merinowolle sind eine echte Alternative!
    Kunstfasern sind meist Erdölprodukte. Ein Drittel des
    Mikroplastiks im Meer ist Abrieb von Kleidung!
  • Achte ich auf Biobaumwolle beim Kauf? Das Problem dabei:
    Die Baumwollproduktion ist wegen des hohen Wasserverbrauches und Pestizideinsatzes fast überall ökologisch
    bedenklich.
  • Kryptowährungen verbrauchen mehr Strom als so
    mancher Staat! 
  • KAUF VON DINGEN
    Überlege ich, bevor ich etwas kaufe:
  • Brauche ich das wirklich? Kann ich es mir ausborgen?
    Teilen: Gute Möglichkeit für Dinge, die man nicht täglich
    braucht, gemeinsam zu nützen.
  • Wäre eine Reparatur anstelle eines Neukaufs möglich?
    Reparaturbonus!
  • Kann ich Tauschmärkte und Second-Hand-Shops nützen
    (Kinderspielzeug, Kleidung …)?
    Ein Blick auf „willhaben.at“ oder „www.refurbed.at“
    (refurbed – für Elektronik und Smartphones wird pro Kauf ein
    Baum gepflanzt.)
  • Kaufe ich Qualität anstatt Billigware? Woher stammt das
    Produkt? Transportwege sind bedeutend. Bestellung im
    Internet bedeutet oft mehr Verkehr, schwächt die regionalen
    Anbieter und vermindert die Steuereinnahmen.
  • Kaufe ich unnötig neue Kleidungsstücke?
    Wie lange verwende ich meine
    Kleidungsstücke?
  • Kaufe ich Naturfaser statt Synthetik bei Kleidung?
    Alpaka- und Merinowolle sind eine echte Alternative!
    Kunstfasern sind meist Erdölprodukte. Ein Drittel des
    Mikroplastiks im Meer ist Abrieb von Kleidung!
  • Achte ich auf Biobaumwolle beim Kauf? Das Problem dabei:
    Die Baumwollproduktion ist wegen des hohen Wasserverbrauches und Pestizideinsatzes fast überall ökologisch
    bedenklich.
  • Kryptowährungen verbrauchen mehr Strom als so
    mancher Staat!

CHECKLISTE KONSUM

  • Brauche ich das wirklich, was ich jetzt kaufen oder herunterladen will? 
  • Reparieren statt Neukauf – www.reparaturnetzwerk.at
  • Teilen und Ausborgen in Betracht ziehen
  • Tauschmärkte nützen (z.B. willhaben.at)

KAUF VON LEBENSMITTELN 

  • Kaufe ich bei Nahversorgern? Kaufe ich regionale Produkte, wenn es möglich ist? (Bauernmarkt, Reformladen …) 
  • Kaufe ich saisonal? 
  • Kaufe ich Bio? 
  • Damit ist auch eine artgerechte Tierhaltung und bodenschonendere Arbeitsweise gewährleistet. Bevorzuge ich Fair-Trade-Produkte? Der Zusammenhang von Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung wird hier beachtet. 
  • Habe ich eine Einkaufsliste? Das hilft gegen Lockangebote! Kaufe ich nur die Menge, die ich auch wirklich verbrauche? 
  • Nütze ich günstige Angebote von Überschüssen an Gemüse und Obst (Gemüse-Obstkistl „2. Chance“)?

FLEISCHKONSUM 

In der Landwirtschaft ergibt sich der Treibhauseffekt neben dem
CO2-Ausstoß vor allem aus Methan, das durch Wiederkäuer produziert wird und durch Lachgas, das bei der Düngung freigesetzt wird. 

Die Reduktion des Fleischkonsums und auch der Milchprodukte ist
ein wirksamer Beitrag zum Klimaschutz.

Da große Teile Österreichs Grünland bzw. Weideland sind, besonders
unsere Gegend (Pyhrn-Eisenwurzen), sind sie überwiegend für Viehzucht geeignet.

Wenn wir Fleischkonsum bzw. Milchprodukte reduzieren und bereit
sind gerechte Preise zu bezahlen, ermöglichen wir unseren Bauern
trotzdem einen fairen Verdienst, eine nachhaltige Produktion und
artgerechte Tierhaltung. Dafür möchten wir uns einsetzen.

Denke ich beim Griff ins Regal daran? 

  •  regional
  •  saisonal
  •  fair verpackt oder lose
  • Gemüse, Getreide – weniger Fleisch

VERPACKUNGEN 

Die Plastik-Einkaufssackerl sind Geschichte. Von der CO2-Problematik her betrachtet, war es ein kleines Problem. Verglichen mit Verkehr, Konsum, Ernährung und Bauen – Wohnen – Heizen hatte das vieldiskutierte Verpackungsthema eine relativ geringe Bedeutung für die CO2-Bilanz. 

CHECKLISTE VOR DEM EINKAUF 

  • Kaufe ich, wenn möglich Mehrweggebinde? 
  • Ersetze ich Mineralwasserflaschen aus Plastik durch Mehrwegglas oder Systeme wie Sodastream?
  • Verwende ich Stoffbeutel statt Plastiksackerl? Auch Papiersackerl haben einen beträchtlichen CO2-Rucksack und sind nicht so oft verwendbar wie die Plastiksackerl von früher. 
  • Kaufe ich Obst, Gemüse, Lebensmittel lose anstatt verpackt? Da gibt es mittlerweile Alternativen wie Mehrwegnetze. 
  • Vermeide ich Wegwerfbesteck und Einweggeschirr auch bei Vereinsfesten …? 
  • Denken wir auch bei Vereinsfesten an Fair-Trade-Produkte bzw. ökologisch sinnvolle Produkte? 
  • Bevorzuge ich größere Packungen anstelle von kleineren?

BAUE ICH MEIN HAUS MIT NACHHALTIGEN ROHSTOFFEN?

  • Holz (Lehm, Stroh) ist der optimale Baustoff.
    Verbautes Holz bindet sogar CO2! Es gibt kein
    Abfallproblem.
  • Ziegel und Beton
    Diese Baustoffe sind für viele Anwendungen
    unverzichtbar. Aber die Produktion ist sehr
    energieaufwendig – CO2 Problem. 

IST MEIN HAUS OPTIMAL ISOLIERT?

  • Natürliche Rohstoffe zur Isolierung sind optimal.
    (Zellulose, Holzfaser, Stroh, Flachs, Hanf,
    Schafwolle …) Die Mehrkosten sind in der Gesamtbausumme vernachlässigbar.
    Es gibt kein Abfallproblem.
  • Dämmplatten aus Kunststoff (z.B. Styropor)
    Es handelt sich dabei um Erdölprodukte. Das fällt auf
    Grund der geringen Dichte jedoch kaum ins Gewicht.
    Es führt jedoch zu einem Abfallproblem, auch auf
    Grund der enthaltenen Flammschutz.
  • KÖNNTE ICH SANIEREN STATT NEU BAUEN?
    Die Herstellungsenergie für einen Neubau entspricht der
    Energie für 40 Jahre Heizen!
    60 % der für den Bau notwendigen Energie wird für den
    Keller benötigt, weil eine große Menge Beton erforderlich ist.
    Also, wenn möglich, auf Keller verzichten.
  • HEIZE ICH MÖGLICHST CO2-NEUTRAL?
    Holz – Hackschnitzel – Pellets
    Wärmepumpe
    Mit der Energiewende ist das die Zukunftstechnologie, weil wir Energie aus Holz … nur noch um 15 bis 20 Prozent steigern können.
  • Gas
    Ist in der CO2-Bilanz etwas besser als Öl.
  • Öl
    Neue Ölheizungen werden ohnehin nicht mehr
    erlaubt – achten wir darauf, dass es auch nach einem
    Regierungswechsel so bleibt.
    Wenn wir auf Öl und Gas verzichten, verringern wir
    auch unsere Abhängigkeit von verbrecherischen
    Regimen.

KLIMAFREUNDLICHE INVESTITIONEN AM EIGENEN HAUS

  • Eine Photovoltaikanlage mit 5 kWp (ca. 25 m2 Fläche) erspart mindestens 500 Liter Öl/Jahr. Wenn man damit z.B. ein Elektroauto auflädt, ein Vielfaches.
  • Mit einer Pelletsheizung werden ca. 2.000 Liter Öl/Jahr ersetzt. 
  • Ein Vollwärmeschutz für das Haus ergibt eine Ersparnis von ca. 1.000 Liter Öl/Jahr.
    Man kann z.T. als Mieter oder Besitzer einer Eigentumswohnung bei Entscheidungen über die künftige Heizform Einfluss nehmen (z.B. bei Hausversammlungen …).

WAS KÖNNTE ICH IN MEINER WOHNUNG TUN, UM ENERGIE ZU SPAREN?

  • Nehme ich Energieberatung in Anspruch?
  • Sind die Fenster und Türen dicht?
  • Achte ich auf richtiges Lüften? (Stoßlüften statt Kippen)
  • Ist die eingestellte Temperatur angemessen? 1 Grad mehr entspricht ca. 6% mehr Heizkosten!
  • Heize ich wenig genutzte Räume zu sehr?
  • Verwende ich Thermostate, wo es sinnvoll ist?
  • Ist die Größe der Wohnung angemessen?

HABE ICH BEI MEINEM HAUS MÖGLICHKEITEN FÜR EINE PHOTOVOLTAIKANLAGE ?

Wenn man die Möglichkeit nicht hat, ist eine Investition in Gemeinschaftsprojekte zu überlegen.
Die heute möglichen ENERGIEGEMEINSCHAFTEN sind eine gute Chance,
die lokalen Bemühungen bei der Erschließung erneuerbare Energiequellen zu unterstützen, ja, sie so erst zu ermöglichen. In einer Energiegemeinschaft wird Strom aus erneuerbaren Quellen gewonnen. Als Mitglied kann ich von dort günstigeren Strom beziehen und kann z.B. auch den Strom aus meiner PV-Anlage einbinden. Genauso ist es möglich der Gemeinschaft Geld zur Verfügung zu stellen (mit Zinsen), damit diese z.B. auf einem öffentlichen Gebäude eine Photovoltaikanlage installieren kann, die sonst jetzt nicht gebaut
werden könnte.

CHECKLISTE BAUEN – HEIZEN – WOHNEN

  • Ist mein Haus oder meine Wohnung optimal isoliert?

  • Heize ich möglichst klimaschonend?

  • Habe ich die Möglichkeit, durch Photovoltaik nachhaltige Energie zu gewinnen?

  • Verwende ich ökologisch sinnvolle Baustoffe (auch bei Umbauten)?

  • Nutze ich für die Sanierung oder Optimierung meines Hauses
    oder für den Neubau die kostenlose Energieberatung bei mir
    vor Ort?
    https://www.energiesparverband.at/energieberatung/privathaushalte
    (30.12.2020)

ZUM NACHDENKEN

Wir dürfen jedoch nicht päpstlicher als der Papst sein, denn …
Öl, Gas, Benzin, Beton, Kunststoffe haben natürlich ihre Berechtigung. Ein Keller oder ein Fundament aus Holz sind nicht machbar.
Kleine und nur kurzfristig benötigte Energiemengen lassen sich besser mit Gas, Strom oder Öl bereitstellen (Passivhaus). Da lohnt sich die teure Pelletsheizung weder ökonomisch noch ökologisch.
Oft ist es besser, eine wenig klimaverträgliche Lösung noch eine Zeit lang zu belassen, weil ja auch die Herstellung einer neuen Anlage viel Energie verschlingt (graue Energie). Aber wenn eine Entscheidung sowieso ansteht, sollte man sich unbedingt für die ökologisch beste Variante entscheiden.

 

Forderungen an die Politik

Massiver Ausbau von Windkraft, Photovoltaik und Bioenergie 

  • Der Netzausbau muss dringend vorangetrieben werden, um
    einen massiven Ausbau der Photovoltaik und Windkraft zu
    ermöglichen.
    Auch die regionalen Netze müssen verstärkt werden, um
    Möglichkeiten für Energiegemeinschaften zu schaffen.
  •  Anreize für den privaten Ausbau von Photovoltaikanlagen
    verstärken
  • Fairer Preis bei der Netzeinspeisung (Vorbild Modell
    Niederlande: Der PV-Strom wird mit niedrigem Tarif an das
    allgemeine Netz verkauft (wie bei uns). Aber am Jahresende
    refundiert der Staat dem PV-Betreiber die Differenz zum
    höherpreisigen Normaltarif, d.h. normaler Strompreis/kWh
    minus PV-Strom Verkauf/kWh. So kommt der PV-Betreiber
    letztendlich auf den regulären Strompreis beim Verkauf.
  • PV-Anlagen auf alle geeigneten öffentlichen Gebäude –
    evt. mit Bürgerbeteiligung 
  • Umweltfreundlichen Ausbau von Kleinkraftwerken fördern
Verkehr/Mobilität
  • 80/100 für’s Klima
    Auf Landstraßen 80 km/h, auf Autobahnen 100 km/ Höchstgeschwindigkeit verbindlich einführen. Spart 10 % Treibstoff und CO2!
  • Förderung des öffentlichen Verkehrs 
  • Verschiedene Klimaticket-Varianten anbieten: (z.B. bestimmte Regionen und Ziele – frei wählbar – noch günstiger anbieten) 
  • Park & Ride ausbauen und gratis zur Verfügung stellen Gemeinschaftsticket für Öffis anregen 
  • Gemeinde kauft Jahreskarte – alle Gemeindebürger können personenungebunden damit äußerst günstig fahren (Vorbild: Gemeinde Aschbach-Markt) https://aschbach-markt.gv.at/vor-schnupperticket Mehrwegverpackungen forcieren 
  • Pfandsysteme vorschreiben 

 

Bauverordnung ökologisch gestalten 

  • Dämmung, Photovoltaik … Klimafreundliche Raumordnung 
  • Erhalt kurzer Alltagswege, Stärkung der Ortskerne, keine neuen Einkaufszentren am Ortsrand und an Umfahrungen 
  • Den Bau bzw. die Erneuerung von Windkraftanlagen rechtlich erleichtern! 

WEITERE FORDERUNGEN ZU UMWELT- UND NATURSCHUTZTHEMEN  

Die gesetzlich vorhandenen Abfall-Export-Verbote müssen durchgesetzt werden. Derzeit werden sie über einzelne EU-Mitgliedstaaten umgangen. Export von Plastikmüll zerstört die Umwelt in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern. 

  • Unsere (auch getrennt gesammelten) Kunststoffabfälle landen häufig in armen Ländern, wo sie unter unmenschlichen Bedingungen weiterverarbeitet werden. Die unbrauchbaren Reste landen in der Landschaft, in den Flüssen und im Meer. Unzählige Dokumentationen zeugen davon! 
  • Daher: Exportverbot! Recycling in den Herkunftsländern! In den reicheren EU-Ländern haben wir die technischen und gesetzlichen Voraussetzungen dafür. Dasselbe gilt für Elektromüll: Er darf nicht exportiert werden! Manche kennen die Reportagen aus Ghana … 

WEITERE FORDERUNGEN ZU UMWELT- UND NATURSCHUTZTHEMEN 

  • Der Import von Nahrungsmitteln und Futtermitteln, die nicht umweltgerecht und tierschutzgerecht erzeugt werden, muss verboten werden. Das muss auch zwischen EU-Staaten gelten. 
  • Klare und unmissverständliche Deklarierung der Herkunft muss gewährleistet sein! Dass ein kleiner Verarbeitungsschritt ein bedenklich erzeugtes Produkt zu einem EU-Produkt macht, muss unterbunden werden. Viele Tier- und Pflanzenarten sind bedroht! Hochertragsfelder und -wiesen lassen zu wenig Raum für Insekten, Vögel und andere Tiere. 
  • In der Landwirtschaft müssen ausreichend echte Ausgleichsflächen, Feldraine und Korridore für Tiere und Pflanzen geschaffen werden. • Bio-Landwirtschaft muss noch besser gefördert werden. Maßnahmen gegen Bodenversiegelung müssen getroffen werden. 
  • Wenn ohnehin leerstehende Hallen vorhanden sind, müssen Gesetze deren bevorzugte Nutzung sichern. 
  • Renaturierungszwang oder Abrissbescheid bei leerstehenden Hallen … 

CHECKLISTE POLITISCHES HANDELN 

  • Informiere ich mich immer wieder über die Folgen der
    Klimakrise und der notwendigen Gegenmaßnahmen? 
  • Beteilige ich mich bei Petitionen und Volksbefragungen? 
  • Mache ich meine Standpunkte in sozialen Medien, Leserbriefen
    und in Gesprächen kund? 
  • Suche ich Gespräche mit lokalen bzw. regionalen
    Verantwortungsträgern? 
  • Setze ich mich für die Gründung von Energiegemeinschaften ein? 
  • Engagiere ich mich in örtlichen Gruppen, Initiativen und
    Vereinen oder im Gemeinderat? 
  • Nehme ich die Chancen zur politischen Mitbestimmung bei
    den Wahlen wahr?

ZUR PROBLEMATIK DER QUELLEN, WERTE, GRAFIKEN 

Die in dieser Broschüre angegebenen Zahlen sind nur sehr grobe Annäherungen. 

Die Angaben unterscheiden sich je nach Quelle oft sehr stark. Selten handelt es sich um gezielte Desinformation. Meist ist die Sachlage einfach sehr kompliziert, z.B.: Rechnet man den Transport der Nahrungsmittel zum Verkehr oder zur Landwirtschaft? Wird der Methanausstoß beim Reisanbau mit einbezogen oder nicht? 

Berücksichtigt man beim Verkehr nur den Treibstoff oder auch die Produktion der Fahrzeuge, vielleicht sogar den Straßenbau? Wird die CO 2-Belastung den Staaten zugerechnet, in denen die Produkte erzeugt, oder denen, wo sie konsumiert werden? Jedenfalls sind die Bereiche Verkehr, Konsum, Ernährung, Bauen – Heizen – Wohnen die entscheidenden Bereiche, in denen man ansetzen muss. 

Es handelt sich in diesem Text also nur um Größenordnungen, die dazu dienen sollen, Wesentliches von weniger Wichtigem unter – scheiden zu können. 

Der klimaschädliche Anteil von Landwirtschaft und Ernährung wird sehr unterschiedlich (5 % bis 30 %) bewertet. Fleischproduktion in Massentierhaltung ist dabei ein wichtiger Faktor. Vor allem dann, wenn z.B. österreichischen Tieren importiertes Kraftfutter aus Brasilien verfüttert wird. 

Es bringt jedoch überhaupt nichts, wenn wir durch nationale Vorschriften eine bessere Klimabilanz erreichen, weil wir die Produktion in andere Staaten verlagern und die klimaschädlich produzierten Waren importieren. 

Bei den verschiedenen Beispielen, die in dieser Broschüre vorkommen, haben wir meist die Entsprechung in Liter Öl gewählt, weil man sich darunter mehr vorstellen kann als bei einer Gasmenge (CO 2) in Kilogramm. 1 Liter Öl entspricht ca. 2,65 kg CO2. Im Anhang der Online-Ausgabe sind die Links zu den jeweiligen Kapiteln aufgelistet. 

 

Download unter: 

www.dioezese-linz.at/dekanat/3221/aktuelles/ article/218643.html